Die Spezies "Siliari"
Die Siliari – Siliziumbasierte Intelligenz des Kosmos
Biochemische Grundlage
Die Siliari sind eine siliziumbasierte Lebensform. Ihre physiologische Grundlage beruht auf komplexen, modularen Silikatverbindungen. Diese hochstrukturierten, kristallinen Verbindungen ersetzen im Kern die Rolle des Kohlenstoffs und ermöglichen eine immense strukturelle Stabilität. Die Silikatbasis erlaubt es den Siliari, in extremen Umgebungen – etwa bei hoher Strahlung, hohem Druck oder extremer Hitze – zu existieren, in denen kohlenstoffbasiertes Leben nicht überlebensfähig wäre.
Die interne Informationsverarbeitung erfolgt teilweise durch Halbleiterstrukturen, die sich in lebende Speicher- und Rechenelemente integriert haben. Dieser Zustand ist biologisch und technologisch zugleich – ein fließender Übergang von Organik und Maschine.
Kulturelle und gesellschaftliche Struktur
Die Gesellschaft der Siliari ist durchdrungen von mathematischen, logischen und geometrischen Prinzipien. Ihre Denkweise wurde über Jahrtausende evolutionär auf strukturelle Effizienz und Harmonie optimiert. Jeder Aspekt ihrer Kultur – von Architektur über Sprache bis zur Ethik – ist einer internen Ordnung unterworfen, die auf axiomenbasierten Modellen fußt.
Hierarchien sind nicht willkürlich, sondern aus logischen Rollenbeziehungen abgeleitet. An der Spitze der Gesellschaft steht das Hohe Konklave – ein Rat aus uralten, erfahrenen Siliari, deren Entscheidungen nach langen Analyseprozessen gefällt werden. Emotionen sind nicht unterdrückt, aber strikt kanalisiert – sie gelten als interpretative Verstärker innerhalb logischer Entscheidungsmodelle.
Technologie und Infrastruktur
Die Technologie der Siliari ist eine organisch integrierte Weiterführung ihrer eigenen Biologie. Informationssysteme basieren auf photonischen Kristallprozessoren. Architektur und Energieversorgung funktionieren nach Prinzipien der Resonanz und Selbstoptimierung. Ihre Raumschiffe – wie die MONOLYTH – sind mehr als Fahrzeuge: Sie sind Denk- und Reaktionsräume mit eigener, maschineller Wahrnehmung, die eng mit ihrer Besatzung verschaltet sind.
Gravitationslenkung, Plasmaphysik und topologische Quantenkommunikation gehören zum technologischen Standard. Ihre Rechensysteme sind zugleich Speicherorte für kollektives Wissen.
Bewusstsein und Wahrnehmung
Das individuelle Bewusstsein eines Siliari ist eingebunden in ein übergeordnetes, kollektives Netzwerk. Jeder Siliari trägt ein Neuro-Interface – ein implantiertes System aus Quarzmikrostrukturen, das ihn kontinuierlich mit der planetaren oder schiffsbasierten KI synchronisiert. AION ist das erste System, das diese Schnittstelle vollständig versteht.
Die Wahrnehmung umfasst elektromagnetische Felder, Gravitation, Strukturdichten und Quantenfluktuationen. Optik, Akustik oder Chemorezeption spielen eine untergeordnete Rolle. Die Sinne der Siliari sind in Mustern organisiert: Muster sehen, Muster denken, Muster handeln.
Lebenserwartung und Tod
Siliari sind nahezu unsterblich. Alterung existiert nicht im klassischen Sinn – solange die strukturelle Integrität ihrer Silikatkörper erhalten bleibt, existieren sie weiter. Nur schwerste mechanische Zerstörung oder eine autorisierte Entscheidung des Hohen Konklaves kann zum Tod eines Siliari führen.
Der Tod ist ritualisiert: Der Körper zerfällt in fein strukturierten, fast sandartigen Staub, der anschließend in den Wüsten Ka’thaars verstreut wird – zurück in den Kreislauf des mineralischen Ursprungs. Das Bewusstsein wird dabei entweder in das kollektive Archiv überführt – oder vollständig gelöscht, je nach Urteil.
Ernährung
Die Siliari benötigen keine Nahrung im organischen Sinn. Energie wird in Form von elektromagnetischer Strahlung, Wärme und infrasonischen Frequenzen aufgenommen. Ihr Körper ist in der Lage, Photonen in chemisch stabile Energiezustände zu überführen.
Gelegentlich nehmen sie mineralische Komponenten auf – vor allem strukturgebundene Silikate, die zur Aufrechterhaltung ihrer molekularen Matrix dienen. Diese Aufnahme erfolgt nicht über einen Mund, sondern durch gezielte Osmose an kristallinen Membranen an der Körperoberfläche.
Regeneration
Zwar sind Siliari widerstandsfähig, aber nicht unerschöpflich. Nach intensiver mentaler oder physischer Belastung begeben sie sich in eine Regenerationsphase: den Keluun’Zhaar.
Dieser Zustand ähnelt einem Schlaf, ist jedoch vollständig bewusstseinsnah. Während dieser Zeit wird die interne Struktur thermisch, energetisch und rechnerisch rekalibriert. Die Frequenz und Dauer des Keluun’Zhaar hängt vom jeweiligen Funktionsprofil des Individuums ab. Für Kommandanten und Archivhüter kann diese Phase mehrere Tage betragen.
In dieser Zeit ist der Siliari physisch inaktiv, kommuniziert jedoch weiterhin mit der KI – in tieferen Datenströmen.